Von Kraftorten und unserem Umgang mit ihnen

Was macht einen Ort wie die Kronacher Festung zum Kraftort? Natürlich sind es die Erlebnisse, die wir Kronacher seit vielen Generationen mit unserer Festung verbinden – mein Kindergarten lag am Fuße ihrer Mauern, ich habe als Kind zahllose Abenteuer im Wald und zwischen den Mauern dort erlebt, als Jugendlicher die ein oder andere wilde Feier. Der Festungswald hat mich auch als Erwachsener immer wieder magisch angezogen und ich verdanke ihm einige Begegnungen und Erfahrungen, die einen wichtigen Einfluss auf meinen Weg und meine heutige energetische Arbeit hatten. Und genau die hat mich in einen der Gänge, der Lebensadern geführt und mich tief bewegt…

Die Festung Rosenberg ist ein besonderer, mystischer Ort – natürlich aufgrund der 1000 jährigen, bewegten Geschichte, aber auch als Ort selber. Nicht durch Zufall wurde diese Stelle gewählt, um einen solchen Ort auszurichten und zu erbauen – die energetischen Voraussetzungen sind perfekt und bewusst vermessen und gewählt worden. Die unzähligen Menschen, Tiere, Geschichten, all die Seelen und Geister die seit Äonen diesen Platz mit Leben füllen, hinterlassen ihre energetischen Spuren und prägen den Charakter. Die zahllosen unterirdischen Gänge, Wasserläufe, die die Festung mit dem Rosenberg und der Stadt verbinden wie Adern tief unter der Erde, weben im wahrsten Sinne des Wortes ein Netz zu den Menschen und zur Natur dieses Ortes. Und gerade die Natur ist so unglaublich präsent, mit der Festung verwachsen. Die großen alten Bäume auf den Bastionen ebenso wie die kleinen Jungen, die aus allen Mauerritzen spitzen. Das Moos, der Efeu, die Gräser, Kräuter und Blumen rund um die Mauern, die sanft mit dem magischen, uralten Festungswald verschmelzen. Dieser Ort ist ein enormer Kraftort. Nicht zuletzt weil die Kronacher auch bemüht sind, diesen Ort mit Leben zu füllen – mit Hochzeiten, Feiern, Musik, Theater und der Rosenmesse.

Diese Aktivitäten halten die Festung jung, erneuern sie – ja heilen die alten Wunden der Kriege und des Zorns, der Untersdrückung und des Missbrauchs auf wunderbare Weise. Die damit verbundenen Umbauten und Arbeiten verändern aber auch die Energie und deren Fluss des Ortes. Bereiche, die vorher geschützt und im Stillen lagen, sind nun offen, frei zugänglich. Dunkle Orte plötzlich mit Kunstlicht bestrahlt, von Kameras überwacht, von Stromkabeln durchzogen… Das ist durchaus Willkommen, denn es dient ja im Grunde diesem Ort und seiner Entwicklung – der in seiner Geschichte schon so viele Veränderungen erfahren hat, die ihn ja erst zu dem gemacht haben was er heute ist.

Es wäre aber wichtig, dass wir dabei nicht den Respekt und die Achtsamkeit verlieren, dass wir diesen so besonderen Ort achten und ehren. Es verlangt nicht viel. Wir können einfach mal einen Moment innehalten, den Geruch der alten Mauern atmen, die Augen schließen und spüren. Wir können kurz stehenbleiben und die wundervollen alten Bäume bewundern, oder blühende Königskerze an der Mauer… Wir können wie die Kindern im Torbogen oder in einem der Gänge stehen bleiben und uns die Frage stellen, was dieser Platz wohl schon alles erlebt haben mag. Und wenn wir ganz still sind und bereit zuzuhören, dann wird er es uns erzählen.

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About The Author

Holger Schramm
Als Entspannungstrainer und Natur-Coach beschäftige ich mich mit Qi Gong, Meditation & Achtsamkeit ebenso wie der heilsamen Wirkung von Klängen und der Natur auf Körper, Geist und Seele. Diesen Weg gehe ich in meiner schamanischen Praxis und in der Energiearbeit mit meinen Klientinnen und Klienten - "berühren und transformieren".

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